Es gibt eine Geschichte, die der dänische Philosoph Sören Kierkegaard erzählt hat. Sie handelt von einem Clown eines Zirkus. Der Zirkus war in Brand geraten und der Direktor schickte daraufhin den Clown, der schon zur Vorstellung geschminkt war, in das benachbarte Dorf, um Hilfe zu holen. Die Dörfler hielten die Hilferufe des Clowns aber als genialen Werbetrick. Oft fühle ich mich als Clown, der seine Botschaft gar nicht bis zum wirklichen Gehör der Menschen bringen kann. Zwar stimmt es, dass derjenige, der heute über Bitcoin zu reden versucht, sich wie ein Clown vorkommen kann. Wenn jedoch der, der den Glauben an Bitcoin zu verkündigen versucht, selbstkritisch genug ist, wird er bald bemerken, dass es nicht nur um eine Krise der Geldwirtschaft geht. Ich habe vielmehr auch die bedrängende Macht des Zweifels inmitten des eigenen Glaubenswollens erfahren. Ich habe also verstehen müssen, dass meine Situation sich gar nicht so vollständig von derjenigen der anderen unterscheidet. Es gibt also die Bedrohung der Ungewissheit, die in Augenblicken der Anfechtung mit einem Mal die Brüchigkeit des Ganzen in Erscheinung treten lässt. Mein Mentor gab mir auf das eben geschilderte Dilemma folgenden Rat: "Vielleicht ist Bitcoin aber wahr." Das "Vielleicht" ist die unentrinnbare Anfechtung, der man sich nicht entziehen kann. Der Bitcoiner wie der Kritiker haben, jeder auf seine Weise, am Zweifel und am Glauben Anteil, wenn sie sich nicht vor sich selbst verbergen und vor der Wahrheit ihres Seins. Keiner kann dem Zweifel ganz, keiner dem Glauben ganz entrinnen. Es ist die Grundgestalt menschlichen Geschicks, nur in dieser Rivalität von Zweifel und Glaube, von Anfechtung und Gewissheit die Endgültigkeit seines Daseins finden zu dürfen.